"Analog oder Hase?!" - Der Osterhase und die digitale Welt!

Alles digitalisiert sich. Die Arbeit, die Schule, das Leben an sich. Das mag man beklagen, ändern werden wir es sicher nicht. Aber da gibt es doch auch Dinge, bei denen die unmittelbare, „analoge“ und haptische Erfahrung für sich genommen einen Wert darstellen.

Zum Beispiel kann man bei einigen digitalen Angeboten von Gedenkstätten virtuelle Kerzen zum Gedenken anzünden. Die virtuelle Kerze stelle ich dann zu anderen virtuellen Kerzen. Die virtuelle Gemeinschaft kann diese sich dann anschauen. Ich persönlich mag Kerzen lieber – analog! Und das, zum Leidwesen meiner Mutter, seit meiner Kindheit. Der Geruch, das Licht die Wärme – ja, und auch die verbrannten Finger!

Aber genug der Nostalgie, das Leben entwickelt sich halt weiter.

Im FLLAPS – Programm habe ich es mit jungen Menschen zu tun, die gar nicht mehr unterscheiden zwischen „virtueller“ und „realer“ Welt, beides sind integrale Bestandteile ihres Lebens. Ihnen fällt der Umgang mit digitalen Anforderungen leichter als mir, ganz unbefangen bewegen sie sich im virtuellen Raum. Spielerisch kann man hier viel neues erlernen.

 Ostern steht (fast) vor der Tür, da bekamen einige FLLAPS-Teilnehmer die Aufgabe, Ideen für Produkte zu entwickeln, die das FLLAPS beim verkaufsoffenen Samstag am 23. März 24, also vor Ostern zum Verkauf anbieten könnten.  Eine Idee war eine Kerze in Form eines Osterhasen – nicht naturalistisch sondern recht stilisiert mit Eierkopf und kräftigem Schnurrbart. Schon etwas nicht ganz alltägliches.

Nun macht eine Idee allein noch kein fertiges Produkt. Die Idee wurde – weiter digital – in ein virtuelles Modell umgesetzt. Nun konnte man den Hasen von allen Seiten betrachten, aber mehr auch nicht. Dieses Modell wurde dann in unseren „Analogisierer“, den 3D-Drucker geschickt, der dann aus dem virtuellen Hasen einen ganz analogen realen aus Kunststoff fertigte.

Im nächsten Schritt wurde das Kunststoffmodell – fast wie beim Zahnarzt – in Silikon abgeformt. Mit dieser Negativform können wir nun – mit aus Kerzenresten gewonnenem Wachs – neue bunte Kerzen herstellen. Kerzen die riechen, scheinen, wärmen und an denen man sich – ganz analog – die Finger verbrennen kann.

 

Da staunt der gute alte Osterhase! Analog trifft digital....nicht nur zu Ostern!