Das Projekt soll den SchülerInnen die Inhalte der UN-Kinderrechtskonvention näherzubringen und sie für die Bedeutung dieser Rechte im schulischen Alltag zu sensibilisieren. Es wurde von der Schulsozialarbeit initiiert, da in diesem Jahr von staatlicher Seite der Wunsch geäußert wurde, das Thema politische Bildung stärker in den Fokus zu rücken. Die Auseinandersetzung mit Kinderrechten bietet dabei einen idealen Einstieg, um den Kindern die Bedeutung von Rechten und Pflichten in einer demokratischen Gesellschaft näherzubringen und sie für ihre Mitverantwortung als Mitglieder der Schulgemeinschaft zu sensibilisieren.
Im ersten Teil des Projekts, der von der Schulsozialarbeit geleitet wurde, traf sich die Klasse für 1,5 Stunden im Stuhlkreis. Nach einer kurzen Einführung, bei der die Bedeutung der UN-Kinderrechtskonvention und deren Relevanz für Kinder weltweit erläutert wurde, erhielt jedes Kind eine Karte aus dem UNICEF-Kartenset. Diese Karten zeigen ein spezifisches Kinderrecht, illustriert durch ein Bild und eine Erklärung. Jedes Kind stellte die Karte, die es gezogen hatte, der Gruppe vor. Anschließend wurde gemeinsam überlegt, welche Bedeutung dieses Recht für das Leben der Kinder hat, insbesondere im schulischen Alltag. Fragen wie „Wie betrifft uns dieses Recht in der Schule?“ oder „Wie können wir dazu beitragen, dass dieses Recht für alle eingehalten wird?“ standen dabei im Mittelpunkt. Dabei wurde auf typische Situationen eingegangen, wie das Recht auf Schutz vor Gewalt im Umgang miteinander oder das Recht auf Bildung im Kontext von gegenseitiger Unterstützung. Die Schulsozialarbeit half den Kindern, konkrete Bezüge zu ihrem Alltag herzustellen und regte sie dazu an, die Rechte nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere zu respektieren.
Im zweiten Teil des Projekts, der vom Kunstlehrer übernommen wurde, gestalteten die Kinder das Recht, das sie zuvor gezogen hatten, kreativ. In einer weiteren 1,5-stündigen Einheit setzten sie ihre Ideen mit Materialien wie Papier, Farben, Collagen oder Modellen um. Ziel war es, die Kinderrechte auf eine individuelle und visuell ansprechende Weise darzustellen. Die Ergebnisse wurden schließlich in einer kleinen Ausstellung in der Aula präsentiert, die auch andere Klassen und Lehrkräfte zum Nachdenken über Kinderrechte anregte.
Das Projekt wurde erstmals im November 2024 mit einer 6. Klasse durchgeführt und stieß auf große Begeisterung bei den SchülerInnen und LehrerInnen. Besonders hervorzuheben ist, dass das Projekt nicht nur das Verständnis für Kinderrechte stärkte, sondern auch positive Auswirkungen auf das Klassenklima hatte. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den Rechten und die gemeinsame Diskussion entstand ein Gefühl von Gemeinschaft und gegenseitigem Respekt. Die SchülerInnen lernten, die Perspektiven ihrer MitschülerInnen zu schätzen, und entwickelten ein stärkeres Bewusstsein für soziales Verhalten.
Aufgrund des Erfolgs und der Bedeutung des Themas soll das Projekt nun fest etabliert werden und jedes Jahr in den 6. Klassen durchgeführt werden. Dies bietet die Möglichkeit, Kindern frühzeitig ein Bewusstsein für ihre Rechte zu vermitteln, sie für demokratische Werte zu sensibilisieren und gleichzeitig das soziale Miteinander in der Klassengemeinschaft zu stärken.
Abschließend folgen nun einige Beispielbilder, die die kreative Umsetzung des Projekts und die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler zeigen.