25 Jahre, von 1976 bis 2001, war Hans Huber Schulleiter auf Schloss Zinneberg und schrieb somit ein Stück Schulgeschichte im Schloss. Am 9. August 2024 verstarb er im Alter von 83 Jahren.
Hans Huber war im Rahmen seines Wirkens wichtig, heilpädagogische Neuansätze in die Zinneberger Schule einzubringen. Auch durch verschiedene Bauprojekte, wie den Umbau des ehemaligen Pferdestalles in eine Schulküche, den Neubau der ersten Turnhalle, die Neugestaltung der Klassen in der ehemaligen Orangerie des Schlosses, die Errichtung eines Waldlehrpfades u.v.m. prägte er die Zinneberger Schule maßgeblich in dieser Zeit.
Für Hans Huber standen stets die jungen Menschen im Mittelpunkt. Sein pädagogischer Grundsatz war, bei den Stärken des Einzelnen anzusetzen, dessen inneren „Schatz“ zu heben. „Zinneberg war sein Leben“, erzählte seine Frau einmal. Wir können das unterstreichen. Stets erlebten wir ihn als einen Menschen, der sich mit fachlichem und persönlichem Einsatz dem*der einzelnen Schüler*in zuwandte. Er nahm die Lebensgeschichten der ihm anvertrauten Kinder und Jugendlichen ernst und versuchte sie stets individuell zu fördern. Hier sei angemerkt, dass es Hans Huber war, der zusammen mit dem damaligen Kollegium den Startschuss für die Öffnung der Schule gab. Bis Ende der 90iger Jahre war die Zinneberger Haupt- und Berufsschule eine Mädchenschule, ausschließlich dem Heim zugeordnet. Aufgrund der Bedarfslage im Landkreis, wurden nicht nur die Kinder- und Jugendhilfeangebote erweitert, damit auch Jungen aufgenommen und in diesem Zuge auch die Schulen angepasst.
Geschichte schrieb er an unserer Schule auch, weil er als „erster Mann“ im pädagogischen Bereich tätig war. Immer stand er loyal zu den Schwestern vom Guten Hirten, Träger der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung. Geschichte schrieb er aber auch als Geschichtsforscher. Damit machte er sich im Landkreis einen Namen. Unzählige Vorträge über die Geschichte von Zinneberg, Festschriften und Artikel fertigte er mit einem ungemeinen Sach- und Fachwissen an, vor allem aber mit Leidenschaft und großer Liebe zur authentischen Wiedergabe. Akribisch suchte er in den Archiven nach den Zinneberger Adelsgeschlechter.
Als Gründer und langjähriges Vorstandsmitglied des „Fördervereins Kinder- und Jugendhilfe Schloss Zinneberg e.V“ unterstützte er auch nach seiner Pensionierung die Arbeit unseres Hauses. Gerne und umsichtig engagierte er sich über Jahre als Nachhilfelehrer in unserem Ausbildungsbereich und bei seinen vielen Besuchen im Zinneberger Klosterladen wurde immer wieder deutlich: Zinneberg begleitete sein Leben, "war sein Leben".
Wir möchten ihm mit diesem Nachruf ein herzliches DANKE sagen, dass er die Geschichte unseres Hauses mitprägte und nach wie vor bestimmt– so unser Glaube – auch „von oben“ die Geschichte unseres Hauses weiter „mitschreibt“.
Vergelt es Dir der liebe Gott, Huber Hans!