Ein gelungener Auftakt zum Thema „Digitales Kochbuch“ fand am 15. Februar 2023 in der Kinder- und Jugedhilfeeinrichtung Schloss Zinneberg statt. Bernhard Hinterseher, Koch und Ausbilder, führte bei einem groß angelegten Projekt Auszubildende ins Digitale Kochbuch ein.
Vorausgegangen war eine Vorstellung des neuen Digitalkonzeptes in der Ausbildung. Dieses wurde von Anna-Lena Schweiger, ebenfalls Ausbilderin auf Schloss Zinneberg, maßgeblich konzipiert. Dieses Konzept war Thema ihrer Meisterarbeit zur Hauswirtschaftlichen Meisterin. Es darf als Novum gesehen werden, dass das Thema "Digitalisierung im Berufsfeld Hauswirtschaft" beim zuständigen Staatsministerium für Landwirtschaft, Ernähung und Forsten vorgelegt wurde. Wir freuen uns umso mehr als unsere Kollegin diesen Versuch wagte....und Erfolg hat. Ausibilder Bernard Hinterseher absolviert derzeit eine Zusatzqualifiaktion für Ausbilder*innen in der Jugendhilfe und präsentierte die Idee des Digitalen Kochbuches in seiner Abschlussarbeit - eine sehr gelungene und sinnvolle Idee.
Das Digitalkonzept baut auf vier Säulen:
- Mit KI ausgestattete Gerätschaften in den Werkstätten, u.a. digital anzusteuernder Herd, Kühlzelle... sowie Großbildschirme und Ipads zur Organisation von Lehrinhalten
- die Lernplattform Moodle für digitale Kommunikation und Austausch von Informationen - u.a. auch Einstellen von den erstellten Berichten, Einstellen von Hausaufgaben, Arbeitsanweisungen, Urlaubsplanung ....
- Digitales Nachschlagwerk: Sämtliche Standards der Werkstätten sind digitalisiert und stehen den Azubis im Intranet zur Verfügung. Integriert sind hierin selbstgedrehte Lehrtutorials. Und das
- digitale Kochbuch, welches an diesem Projekttag mit einem Menü "eingeweiht" wurde .
Die Azubis planten zusammen mit ihren Ausbilder*innen dieses Menü und setzen die Ideen in der Zinneberger Küche um. Auch die finanzielle Planung war wichtig, genauso wie die Einladung an die Gäste. Diese wurde als Videobotschaft versandt und machte Lust auf dieses auf diesen Tag. Das Menü wurde selbstverständlich in das digitale Kochbuch aufgenommen, .....und zum Glück "in echt" kredenzt: Zweierlei Suppe/Karotte und Sellerie mit Gemüsestroh, Vegetarische Blumenkohlschnitzel oder Wienerschnitzel mit Ofenkartoffel und Dip, Gemüse und als Abschluss wunderbare Brandteigherzen mit Schokodip und Ananaschip. Gereicht wurde ein feiner Limonenaperitiv.
An festlich gedeckten Tischen wurden vom fast schon routinierten Service die Speisen aufgetragen.
Ja, Digitalisierung will in die Praxis übertragen werden. Sie kommt nicht aus ohne echtes Handwerk und die gute Beziehung zwischen den Ausbilder*innen untereinander und der engagierten Begleitung der jungen Menschen. Vor allem ist es das Engagement jedes*r einzelnen Kollegen*in, die den Azubis mit viel Geduld helfen möchten, ihren Platz in der Arbeitswelt zu finden - mit Kopf, Herz, Verstand und Digitalisierung.
Zu Gast waren an diesem Projekttag Mitarbeiter*innen der Arbeitsagentur Freising, leitende Mitarbeiter*innen der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung, und Vertreter*innen des Fördervereins. Alle zollten den beteiligten Jugendlichen und den Ausbilder*innen im Vorder- und Hintergrund sehr gerne Lob und Anerkennung. Freilich durfte nach so einem Event auch die Reflektion nicht fehlen, um evtl. Verbesserungspotentiale zu erkennen - den Meister*innen sind noch nie vom Himmel gefallen auch nicht in Zeiten der Digitalisierung!
Bei so einer Suppe gibt es kein Zurück!