Im Abstand von ca. zwei Jahren haben alle Mitarbeiter*innen auf Schloss Zinneberg die Möglichkeit eines internen Praktikums. Bedingung ist, dass es sich um eine Einsatzstelle handelt, die mit dem eigenen Arbeitsbereich nichts oder nur indirekt zu tun hat. Vier Stunden kann sich dafür jeder*e Zeit nehmen. Dienstgemeinschaft bzw. Gemeinschaft überhaupt lebt vom gegenseitigen Kennen, vom Austausch. Das sind Grundlage für Zusammenarbeit und Wertschätzung füreinander .
Im Anschluss ein Bericht von unserer Kollegin, Barbara Eder, Mitarbeiterin im Heilpädagogischen Heim. Sie "wagte" sich am 29. 4. 23 in den Ausbildungsbereich:
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Bereits am Morgen wurde ich herzlich von den Kolleginnen empfangen. Mr wurde ein Poloshirt mit dem Logo von Schloss Zinneberg angeboten, um zu den anderen Mitarbeiter*innen im Bereich zu passen. MIr wurde erklärt, dass dies eine Form ist, dass sich die Auszubildenden lernen, sich mit einem Betrieb zu identifizieren.
In der Morgenrunde der Ausbilder*innen durfte ich miterleben, wie mit Enthusiasmus und Interesse über einzelne Azubis, deren Aufgaben und Schwierigkeiten diskutiert wurde. Ich war sehr fasziniert vom Engagement der Kolleg*innen, das nur schwer zu stoppen scheint, selbst wenn sich ein Azubi selbst als „faul“ bezeichnet, eigentlich schon mit der Stelle abgeschlossen hat und keine Lust mehr hat. Die Ausbilder*innen scheinen immer wieder neue Ideen zu entwickeln, Motivation zu fördern. Den Kolleg*innen aus der Ausbildung scheinen die Ideen nicht auszugehen, wie sie den Arbeitsalltag für die Azubis so gestalten können, dass diese die Anforderungen möglichst gut bewältigen können.
Im Anschluss an die Morgenrunde der Ausbilder*innen durfte ich auch an der Morgenrunde der Azubis teilnehmen. Dort werden die Aufgaben zugeteilt, die von jedem*r Auszubildenden nochmals wiederholt werden muss, einschließlich des persönlichen Ziels, das sich jeder*e setzt an diesem Tag. Alle Azubis werden fest einem Bereich und einem*r Ausbilder*in zugeteilt. Der Tagesablauf und die Zuständigkeiten wurden transparent kommuniziert, also konnte die Arbeit losgehen!
Ich durfte mit in die so genannte Lehrwerkstatt. Sie besteht aus Küche, Textil-/ Housekeepingbereich, Digitalgeräte und soll ermöglichen, dass bestimmte Lehrinhalte besonders geschult werden. In der Küche dort, eine Birnentorte und ein Salat von den Azubis vorbereitet, ich bekam die Aufgabe, einen Rhabarberkuchen zu machen. Meine Beobachtung war, dass die Azubis stets von der Ausbilderin begleitet wurden. Alle Arbeitsschritte wurden genau erklärt, wiederholt, wenn es Unklarheiten gab. Bezüglich der Prüfungsvorbereitung wurden immer wieder fachliche Fragen mit der praktischen Arbeit verbunden. Sehr oft konnte ich beobachten, dass für mich scheinbar selbstverständliche Arbeitsschritte nicht von den Azubis verstanden oder bedacht wurden. Hier habe ich die Geduld der Ausbilderin bewundert. Am Ende des Vormittags haben sowohl die Azubis, als auch ich ihre Aufgabe geschafft. Ich durfte meinen Rhabarberkuchen in den Klosterladen bringen und war sehr froh, einen Vormittag in die Rolle einer Auszubildenden auf Schloss Zinneberg zu schlüpfen. Vielen Dank für die tolle Begleitung und den Einblick, liebe Leni und Irmi!