Das Lied aus dem Film "Das Adlon" von Max Raabe scheint sich auf den ersten Blick in der diesjährigen vorweihnachtlichen Feier verirrt zu haben. Max Raabes Lied in Verbindung zu bringen mit dem Evangelium der Verkündigung und dem Aufbruch Mariens zu ihrer Cousine Elisabeth, mag erst recht schräg anmuten. "Mir kann nichts passiern, so lange Du bei mir bist ...weil es Liebe ist", heißt es in dem Lied und weiter u.a. "Was auch in den Sternen steht, wer auch über uns wacht, hat doch bisher alles richtig gemacht." Das kann man freilich nicht immer so glauben - war die Feststellung in dieser Meditation.
Umso wichtiger erscheint deshalb ein Hinweis in besagtem Evangelium (Lukas 1), dass Maria sich weder ins Stille Kämmerlein zurückgezogen hat, noch ins Gebet, sich noch mit frommen Worten ihrem Schicksal gefügt hat, nämlich angeblich Mutter Gottes zu werden. Sie hat sich vielmehr aufgemacht zu einem Mitmenschen, zu ihrer Cousine, von der sie sich vermutlich Beistand in Angst, Hilfe bei Klärung von Fragen, Beistehen in ihrer Situation.... erhoffte.
Ist es oft nicht exakt genauso im Alltag, wo einen vieles an Ungereimtheiten, an Fragen, an Unmöglichkeiten, an Ausweglosigkeit begegnen kann und eine fromme Botschaft nicht hilft?! Das Vertrauen auf "Mir kann nichts passiern" kann vor allem da wachsen, wo ich auf Mitmenschen treffe, die mir mit Liebe begegnen: mit helfender Hand, mit einem guten Wort, einem mifühlenden Schweigen, einer Geste, ein Wort wagen, um Ungerechtigkeiten auszugleichen ... Dann kommt Gott in den Alltag, dann ist jeden Tag Weihnachten.
Viele Kollegen*innen haben bei der Vorbereitung und bei der Durchführung dieser vorweihnachtlichen Feier zusammengeholfen. Die Stimmung würde ich wie jedes Jahr als einmalig berührend bezeichnen - eine "Mir-kann-nichts-passiern-Stimmung". Sie muss sich im Alltag bewähren. Neben Max Raabe kamen auch Kollegen*innen zum Einsatz, die die Meditation mit wunderschönen Liedern zusätzlich begleiteten. Ein Lichtspiel in der Kirche, das Rosen zum Blühen brachte, das gemeinsame Gebet rundeten diese besinnliche Stunde ab. Helferinnen im Hintergrund hatten liebevoll verpackte Geschenke vorbereitet und damit übergeleitet zum tollen Ausklang bei einer Stallweihnacht in der Zinneberger Schreinerei. Alphorbläser und die "hauseigenen" Zinneberger Bläser schlugen schließlich den Bogen zu Bratwürsten, Suppe und Glühwein.
Ein Zinneberger Hochfest, wo vermutlich auch Gott gerne einkehrte!