"Herzlich Willkommen im Club!" - Betriebsversammlung der besonderen Art!*

"Warum eigentlich nicht?!", einer der beliebtesten Aussprüche der Ordensgründerin der Schwestern vom Guten Hirten, Maria Eufrasia Pelletier (1796 - 1868), stand für die schräge Idee: Die "Betriebsversammlung der besonderen Art"* soll 2023 in den Kellergewölben von Schloss Zinneberg stattfinden. 

Zinneberg hat einiges an Gewölben zu bieten, tiefe Keller, dicke Mauern, gewaltige Fundamente, die das Haupthaus des Schlosses tragen. Es zieht sich über sieben Stockwerke, angefangen vom tiefsten Keller bis an die höchste Stelle des Schlossgebäudes. Waren es früher Bier- und Weinfässer zu  Zeiten der Ahnherren und -frauen, die die Keller und Gewölbe füllten, sind es heute verschiedene Einrichtungsgegenstände, alte Fliesen, Gläser..., die die Regale und Flächen befüllen. Ja, und schließlich können sie spektakuläre Kulisse für außergewöhnliche Events sein - in diesem Fall für eine Betriebsversammlung und wie der Zusatz "besondere Art" darauf verweist, für eine Veranstaltung die aus dem Rahmen fällt. Am 24. April, dem Gedenktag der Hl. Maria Eufrasia Pelletier, waren alle Mitarbeiter*innen eingeladen, sich in die "Tiefen des Schlosses" zu begeben - in die Zinneberger Gewölbe. 

Unter dem Motto "Herzlich Willkommen im Club!" , ging es natürlich nicht um "Abtanzen" und "Party" in Clubatmosphäre. Allerdings sollte deutlich werden, dass der Begriff "Club" als Symbol für unseren gemeinsamen "Tanz" der Zusammenarbeit stehen kann - gekennzeichnete auch durch die Bereitschaft, hin und wieder ungewohnte Wege zu gehen, Neues auszuprobieren, "Club-Erfahrungen" zu machen. "Club" kann auch dafür stehen, dass Ordensangehörige und die über 100 Mitarbeiter*innen trotz aller Erschwernisse des Alltags die "Partystimmung", die Freude und die Leichtigkeit nicht zu kurz kommen lassen. Deshalb auch diese besondere Betriebsversammlung. 

Wir stiegenin die Kellergewölbe, um auf die Spur eines Kindheitserlebnisses unserer Ordensgründerin zu gelangen. Auf ihrer Geburtsinsel Noirmoutier im Atlantik, entdeckte sie als 8jährige zusammen mit Freundinnen eine Grotte unter der nahezu zerstörten Kirche, eine Folge der Französischen Revolution. Die Überlieferung erzählt, die Kinder hätten in mühevollster Arbeit die Grotte des Hl. Philbert freigelegt. Der Benediktinermönch Philbert gilt als Gründer der ersten Ansiedlungen auf der Insel. 

Sich die Hände schmutzig machen, nicht aufzugeben, tatsächlichen und symbolischen Schutt beiseite zu räumen, sich durchzubuddeln, sich nicht von Hindernissen aufhalten zu lassen - all das sind "Markenzeichen" von Maria Eufrasia Pelletier. Die Symbolik dieser "Grottenfahrung" ist auch,  dass es gerade in der pädagogischen Arbeit, ja generell wenn es um den Menschen geht, immer wieder diese "Schatzsuche" braucht -  um im Gegenüber, in dessen "Gewölbekeller", mitzuhelfen Unrat beiseite zu räumen und Würde und Persönlichkeit ans Licht zu bringen.

Dieses Erlebnis zumindest annähernd in LIVE nachzuempfinden, kann geschehen, wenn man nach Noirmoutier fährt oder bei einer "Betriebsversammlung der besonderen Art"  in den  Kellergewölben von Schloss Zinneberg. Die Grotte des Hl. Philbert war dort ein wenig  spürbar.....und als schließlich die Gewölbe in Meerblau gehüllt wurden als Symbolik für die zeitlebens große Verbundenheit Maria Eufrasias mit der geliebten Insel im Atlantik - wurde eines deutlich: es ist gut in einem Haus wie Zinneberg mit einer derartig großartigen Geschichte zu arbeiten. Fachliche Qualifikation, die Umsetzung von Tarifrecht, die Instandhaltung von Baulichkeiten... sind wichtig - das wichtigste aber ist und bleibt als Fundament - so lange es Zinneberg in Trägerschaft der Schwestern vom Guten Hirten gibt -  der lebendige "Geist" der Ordensgründerin. Das ist nicht der schlechteste "Tarif" - er baut nämlich auf das Fundament Liebe und Würde! In diesem Sinne "Herzlich Willkommen im Club!"

 

*Eine "Betriebsversammlung der besonderen Art" ist wie der Name sagt - etwas Besonderes im Vergleich zu üblichen Versammlungen der Zinneberger Mitarbeiter*innen, wo es z.B. um Arbeitsrecht, Arbeitssicherheit, Informationen allgemein, pädagogische Themen... geht. "Die beondere Art" liegt darin, dass einmal im Jahr die Mitarbeiter*innen auf kreative, hin und wieder schräge Art und Weise sich mit dem Leitbild der Schwestern vom Guten Hirten auseinandersetzen, also mit den 8 Managementgrundsätzen unseres Hauses. Diese haben ihren Ursprung im Verständnis der Ordensgründerin, Maria Eufrasia Pelletier (1796-1868) von Unternehmensführung. So ein Leitbild muss lebendig sein in einem Haus, muss im Alltag kommuniziert und erfahrbar sein. Dazu helfen auch kleinere und größere Aktionen, um immer wieder inne zu halten und sich mit den Grundsätzen des Hauses Zinneberg und der Ordensgründerin auseinanderzusetzen. Die alljährlichen "Betriebsversammlungen der besonderen Art" sind dazu eine Möglichkeit.

 

"Tiefe Tiefen" - In den Gewölben von Schloss Zinneberg oder in der Grotte des Hl. Philbert?!

"Ein Hauch Meer!" - Die Insel Noirmoutier im Atlantik oder doch wieder in den Gewölben von Schloss Zinneberg?!

"Aufgetaucht aus den Gewölben!" - Herzlich willkommen im Club!